In der Kürze liegt die Würze. Kennen wir doch, diese
Leerweisheit. Spätestens seit sie uns der gründlich schulende
Lehrer ins Aufsatzheft diktiert hat. Wir nahmen sie mit ins richtige
Leben. Ob als Chefkoch oder Automobilkonstrukteur. Ob in Europa oder
Japan. Dank dieser Philosophie
entstanden äußerst würzige Kurzwagen: Der Mini, der Fiat 500...
und der Suzuki LJ 80, im Autovolksmund
"Eljot". Dieses einkaufskorbartige Geländewägelchen
grinste anno 1979 mit frechem
Klemm-mich-unter-den-arm-und-nimm-mich-mit-Blick das Publikum der
Frankfurter IAA an. Und das grinste begeistert zurück.
„Isser knuffig“, „Aaaach, wie süß“ –
hauchten Männlein wie väterlichen wie mütterlichen Emotionen vor
dem bewußten IAA-Stand angesichts des Gelände-Cabrios im
Handtaschenformat aus. Nur 3,20 m (in Worten: dreimeterzwanzig) war
dieser Stoppelhopser kurz. Und wirkte auf den ersten Blick fast wie
ein zu heiß gewaschener Willys-Jeep, der dann eingelaufen und noch
zusätzlich eins auf die Nase bekommen hatte.
Doch offenbar war er
aus dieser üblen Mißhandlung charakterlich gestärkt
hervorgegangen. "Suzuki" prangte selbstbewußt auf jenem
Nachwuchs-Automobil. Ein Markenname, mit dem Outsider vordergründig
erst einmal Motorräder assoziierten. Die viertakteten 1979 zwar
schon seit knapp drei Jahren immer vernehmlicher, doch das Kreischen
der traditionellen Zweitakter hatte man noch im Ohr.
Notieren Sie
jetzt bitte für Ihre Weiterbildung in Sachen japanischer
Automobilbau-Tradition, dass die Suzuki Motor Co. ihr erstes Wägelchen
(ja, doch, zwei Takte pro Verbrennungsvorgang) bereits 1955 präsentiert,
am Zweitaktmotor als Triebling für seine Vierradler aber bis 1977
festgehalten hatte. In jenem Jahr lief dann der LJ 80 als Evolutionär
einer 1970 begründeten Kleingeländewagenfamilie namens "Jimny"
vom Stapel und folgte seinen bereits ab 1974 im Ausland arrivierten
Brüdern in den Export. Gerade die Gewürze Handlichkeit und Agilität
machten die Jimnys den außerjapanischen Käufern, beispielsweise in
Europas Süden und dort vorzugsweise im iberischen Freizeit- und
Touristengelände, als Nutz- wie Funcars schmackhaft.
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