Zaudern hilft nie weiter
Vor jeder schlammigen Geländepassage muss also die Entscheidung
getroffen werden, ob man's probiert oder besser bleiben lässt.
Natürlich kann man sich dabei einen groben Überblick über das
verschaffen, was einen erwartet: Wie lang ist das Hindernis? Erkennt
man schon von außen Baumstämme oder Felsen, an denen man sich das
Auto verbeult? Auch das herumstochern mit einem langen Stock kann auf
mögliche Gefahren (zu tief, Hindernisse etc.) hinweisen.
Lautet die Entscheidung dann "ja, ich probier's", muss
man dazu auch bis zuletzt stehen, jedes zaudern bringt nur Probleme.
Der erste Grundsatz heißt nun: Schwung ist durch nichts zu ersetzen.
Wenn das Mud-Hole kurz ist, reicht oft schon ein beherzter Anlauf, um
das gegenüberliegende Ufer zu erreichen. Wenn es länger ist, sind
zumindest die ersten Meter schon überwunden, ehe die Reifen für
Vortrieb sorgen müssen.
Die zweite Regel lautet: Im Schlammloch nie vom Gas gehen oder gar
schalten – jede Zugkraftunterbrechung sorgt in der zähen Masse zum
sofortigen Stillstand des Fahrzeugs, und ein Anfahren ist dann kaum
mehr möglich. Also – ähnlich wie bei Steilauffahrten –
Geländeuntersetzung vor dem Hindernis aktivieren und dann im
richtigen Gang rein in die Pampe und jetzt nur nicht vom Gas gehen,
ehe wieder fester Untergrund erreicht ist. Sobald die Räder
durchzudrehen beginnen unbedingt weiter „baggern" – also auf
dem Gas bleiben – damit der Schlamm durch die erhöhte Raddrehzahl
aus dem Profil geschleudert wird. Zusätzlich kann durch kurzes links-
und rechtsdrehen am Lenkrad weiterer Vortrieb erzielt werden.