52 Tunnel in 14 europäischen Ländern haben der ADAC und seine Partnerclubs in diesem Jahr getestet
- so viele wie noch nie - seit Beginn der Testreihe vor acht Jahren.
Auch in diesem Jahr fiel noch jede vierte Röhre wegen erheblicher Sicherheitsmängel durch.
Mit dem Tunnel Universität Düsseldorf auf der A 46 in Düsseldorf und seiner Note „bedenklich“ erwischte es auch eine der acht deutschen Röhren im Test.
Das mit Abstand schlechteste Ergebnis der ADAC-Tunneltestgeschichte erreichte der 1,7 Kilometer lange Segesta auf der A 29 Palermo – Trapani auf Sizilien.
Hier fanden die Tester außer zwei Röhren mit einer einzigen Querverbindung als Fluchtweg in der Mitte nichts, was Menschenleben retten könnte. Mit dem Montecrevola auf der SS 33 Mailand – Brig sowie dem Fossino auf der A 3 Salerno – Reggio Calabria gehört zwei weiteren italienischen Röhren ein Platz am unteren Ende des Rankings.
Testsieger mit der Note "sehr gut" wurde der spanische M-12 auf dem gleichnamigen Autobahnzubringer zum Madrider Flughafen Barajas. Er ist 1,8 Kilometer lang, 2005 eröffnet und mit allem ausgestattet, was einen modernen Straßentunnel ausmacht: Ampeln und Schranken vor den Portalen, zusätzliche Rettungswege, Videoüberwachung oder effektiver Brandschutz.
Ebenfalls "sehr gut" schnitten vier deutsche Anlagen, darunter der Hochwald auf der A 71 in Thüringen, der 2006 eröffnete Aubinger Tunnel auf der A 99 bei München und der noch vor vier Jahren als bedenklich eingestufte und zwischenzeitlich sanierte Kappelberg Tunnel bei Stuttgart ab.
Insgesamt vergaben die Tester des ADAC 22 Mal die Note "sehr gut", neun Mal "gut" und acht Mal "ausreichend". Fünf Tunnel schnitten mit der Note "bedenklich" ab, acht sogar mit "mangelhaft".
Große Hoffnung setzt der ADAC in die EU-Richtlinie für die Sicherheit von Straßentunneln, die alle EU-Länder bis zum 1. Mai in nationales Recht umgesetzt haben müssen. Neue Tunnel unterliegen dann strengeren Vorschriften, bestehende Anlagen haben bis zum Jahr 2014 mit der Nachrüstung Zeit. Dazu ADAC-Präsident Peter Meyer: "Die Richtlinie ist ein Meilenstein für ein einheitliches Sicherheits-Level von Tunneln in Europa. Dies funktioniert aber nur, wenn alle Mitgliedsstaaten auch wirklich ihre Hausaufgaben machen und die EU ihre Rolle als Kontrolleur konsequent wahrnimmt."
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