Alsbald
aber folgen wärmere Gefilde. Ab dem 4. Januar 1980 stehen von
Algier nach In-Salah 1338 Kilometer auf dem Programm, davon aber nur
37 auf Zeit. In der algerischen Sahara-Oase In-Salah erleben die
Teams am 7. Januar die erste Härteprüfung mit einem 275 Kilometer
langen Test, den der Franzose Neveu für sich entscheidet. Bereits
im nächsten Durchgang setzt sich Volkswagen durch – Jean Ragnotti
gewinnt am 8. Januar in 5:29.02 Stunden die 629 Kilometer lange
Etappe von Reggane nach Bordj Moktar in Südalgerien, Freddy
Kottulinsky fährt die drittbeste Zeit. Letzterer dominiert tags
darauf auf dem 675 Kilometer langen Abschnitt von Bordj Moktar nach
Gao. Das bei der Ankunft in Mali erstellte Zwischenergebnis ist überaus
ermutigend: Kottulinsky führt die Automobil-Wertung im seriennahen
Iltis mit 15:34.40 Stunden und damit 2.59 Minuten Vorsprung vor den
Brüdern Bernard und Claude Marreau an, die eine Spezialkonstruktion
pilotieren. Auf Platz drei liegt Patrick Zaniroli mit Beifahrer
Philippe Colesse vor Teamkollege Jean Ragnotti und Copilot Georges
Vails, Roland Gumpert ist Elfter. „Eigentlich wollten wir nur
ankommen, aber unser geheimer Wunsch, den Ton anzugeben, hat sich früh
erfüllt“, urteilt Gumpert im Rückblick.
Auf
den anschließenden 550 Kilometern nach Mopti stürmt Kottulinsky zu
seiner zweiten Bestzeit in Folge. Von Niono nach Timbuktu fährt
Ragnotti auf 570 Kilometern wieder am schnellsten – vier
Bestzeiten in Folge für den Iltis. Freddy Kottulinsky hat seinen
Vorsprung nach 28:52.09 Stunden Fahrzeit bereits auf 60.46 Minuten
vor den Marreau-Brüdern ausgebaut, Patrick Zaniroli bleibt mit
weiteren 26.24 Minuten Rückstand Dritter, Jean Ragnotti ist Fünfter.
Der Service-Iltis mit gut 300 Kilogramm Ersatzteilen an Bord liegt
auf Platz 14.
Erst
in Gao – Volkswagen führt noch immer souverän – erwartet die
Teilnehmer ein wenig Entspannung, denn es steht eine 1.300 Kilometer
lange Verbindungsetappe nach Bobo Dioulasso an. Diese Erholung ist
auch dringend notwendig. „Physisch empfand ich die Rallye als
nicht so extrem, aber mental“, verrät Kottulinsky.
„Navigationsfehler, sich festfahren, Reparaturen mit oftmals
stundenlangem Warten – das zehrte sehr.“ Von praktischen
elektronische Hilfen wie dem GPS-System oder Mobiltelefonen ist die
Welt damals noch viele Jahre entfernt. „Wir hatten ein Funk-System
zur Kommunikation dabei“, berichtet Roland Gumpert. „Seine
Reichweite betrug etwa ein, zwei Kilometer...“